„Manchmal habe ich hochgeschaut und gefragt: ‚Hey wo bist du?‘“
Abba Naor zu Gast an der RSO – ein Holocaustüberlebender erzählt seine Geschichte
Mit dem oben genannten Zitat ging Herr Naor auf die Schülerfrage ein, ob er in der Zeit im Konzentrationslager auch manchmal an Gott gedacht hatte. Er erläuterte den Jugendlichen in diesem Zusammenhang seine Kindheit, in der zwar der jüdische Glaube in seinen Grundzügen gelebt wurde, die Familie, das Miteinander und die Nächstenliebe aber einen viel größeren Stellenwert einnahmen. Er sagte, er hätte sich einfach wie ein Kind gefühlt, genauso wie die anderen Kinder in seinem Dorf, die überwiegend Christen waren.

Mit einer unglaublichen Offenheit und Empathie teilte Herr Naor seine Geschichte und fesselte die Jugendlichen mit schier unfassbaren Erlebnissen. „Was ich euch hier erzähle, das ist kein Märchen“, untermauerte der Zeitzeuge seine Schilderungen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine ganz persönliche Geschichte zu erzählen, um ein Vergessen zu verhindern. Zudem hoffe er, dass die Kinder aus seinen Schilderungen für ihr Leben lernen würden, um eine Wiederholung bestimmter Fehler zu vermeiden. Und so durften wir Herrn Naor zum vierten Mal an der RSO begrüßen.